Olympic Marketing 129 Was sind Ihre Erwartungen an diese Olympischen Spie- le im Herzen Europas? Van Lambaart: Zuerst einmal finde ich es irrsinnig spannend, dass die Spiele inmitten der französischen Hauptstadt ausgetragen werden. Es ist dies zwar schon das dritte Mal nach 1900 und 1924 – man kann sich aber vorstellen, dass der logistische Aufwand inmitten dieser Metropole ungeheuerlich sein muss. Die Organi- sator:innen von Paris 2024 haben es geschafft, mit einer absoluten Gleichstellung aufwarten zu können. Exakt 100 Jahre nach der ersten Teilnahme von Frauen bei den Olympischen Spielen in Tennis, Golf und Segeln wer- den nun erstmals in der Geschichte genauso viele Frau- en wie Männer teilnehmen. Das finde ich wirklich toll, wir sehen ja in allen Sportarten die großartigen Erfolge der Frauen, die den der Herren um nichts nachstehen. Insofern werden es unglaublich vielseitige, spannende Bewerbe, beeindruckende Austragungsstätten inmitten der Stadt und natürlich freue ich mich ganz besonders darauf, die österreichischen Athlet:innen anzufeuern und hoffentlich auch die Freude über Medaillen teilen zu können. Gibt es Bewerbe, die Sie keinesfalls verpassen wollen? Van Lambaart: Ich werde sicher mehrere Wettkämpfe besuchen. Ich habe mir meine Lieblingssportarten Ten- nis, Fußball und Schwimmen vorgenommen, und dann würde ich noch gerne so viele Sportarten wie möglich, wie etwa Handball, Basketball, Beachvolleyball, Judo, Hockey, Klettern und Kanu besuchen. Es geht sich lei- der nicht alles aus, es ändert aber nichts an der Wert- schätzung, die ich allen Sportlerinnen und Sportlern entgegenbringe, gleichgültig, ob ich sie jetzt live vor Ort oder im Fernsehen verfolge. Erwin van Lambaart, Generaldirektor Österreichische Lotterien – all das sind Dinge, für die wir zu jeder Zeit prinzipi- ell einstehen. Die Basis, ohne uns dabei selbst auf die Schultern klopfen zu wollen, ist die gleichermaßen er- folgreiche, wie verantwortungsvolle Geschäftstätigkeit der Österreichischen Lotterien, die wir jüngst übrigens unter dem Begriff „playsponsible“ zusammengefasst haben. Dadurch gelingt es uns, jene Mittel zu lukrieren, die wir dann für diverse Projekte und Institutionen, und damit auch dem ÖOC und seinen Projekten, zur Verfü- gung stellen können. Dass dies sowie die Umsetzung der Vorhaben auf einem derart hohen Niveau möglich sind, ist hochqualifizierten und engagierten Mitarbei- ter:innen sowohl bei den Lotterien als auch beim ÖOC zu verdanken. Sie alle leisten hervorragende, professi- onelle Arbeit, und das Zusammenspiel aller ist es, was die Partnerschaft zu einer so erfolgreichen machen. Da- rüber bin ich sehr froh. Hinzu kommt die gemeinsame Vision, den Sport in Österreich zu stärken, weiterzuent- wickeln und letztlich hoffentlich Medaillen als Lohn für die Mühen zu gewinnen. Wie nutzen die Österreichischen Lotterien die größte Sportbühne der Welt bei den Olympischen Spielen Pa- ris 2024? Zuletzt hat Österreich mit sieben Medaillen in Tokio alle Erwartungen übertroffen. Ihr Tipp: Wie viele Me- daillen macht das Olympic Team Austria in Paris? Van Lambaart: Es gilt vor allem für die Athlet:in- nen, diese Bühne zu nutzen und sich bestmöglich zu präsentieren. Ich bin überzeugt, und die Vergangen- heit bestärkt mich in dieser Überzeugung, dass wir als Premium-Partner des ÖOC in Paris bestmöglich mit- genommen und präsentiert werden. Ich werde selbst einige Tage in Paris sein, und in erster Linie möchte ich natürlich den Sport und die einzigartige Atmosphäre genießen und unsere österreichischen Teilnehmer:innen mit Begeisterung unterstützen und ermutigen. Aber na- türlich bin ich auch vor Ort, um unsere Unternehmens- gruppe zu repräsentieren, zum Netzwerken und um in- teressante Gespräche zu führen. Es sind ja viele Leute aus unterschiedlichen Bereichen, wie Medien, anderen Sponsoren, Wirtschaft, Politik und nicht zuletzt die Sportlerinnen und Sportler, vor Ort. Van Lambaart: Es liegt in der Natur der – sportlichen – Sache, immer neue Rekorde aufstellen zu wollen. Also wünsche ich mir, so wie wohl jede und jeder in Öster- reich, mehr Medaillen als in Tokio. Wir sind natürlich voller Hoffnung, was die Gewinnbilanz unseres Teams betrifft. Ich glaube jedoch, dass bei allem Streben nach Höchstleistung immer noch das Quäntchen Glück zur Entscheidung eines Wettkampfes nötig ist. Im Sport wird es immer Gewinner:innen und Verlierer:innen ge- ben. Daher ist es einmal mehr die Vorbildwirkung für das Publikum aus aller Welt, ganz offen zu sagen: Was letztendlich zählt im Leben, ist nicht der Sieg, sondern das Engagement. Es ist nicht wesentlich zu gewinnen, sondern zu kämpfen. Wer alles gegeben hat, ist eine Siegerin, ein Sieger. Auch wenn andere noch schneller, höher oder weiter waren.